Zu Beginn möchten wir euch Felix Schoppa vorstellen, Head of Accelerator des Master Accelerator und Innovation Architect & Project Manager bei German Entrepreneurship. Er hat bereits 2011 an seiner Uni das studentische Projekt e-gnition Hamburg initiiert und mitgegründet.

Hi Felix, du hast 2011 ein unternehmerisches Projekt an der TU Hamburg ins Leben gerufen. Kannst du uns mehr darüber erzählen?
Ich habe 2011 an meiner Uni TU Hamburg initiiert, am internationalen Wettbewerb Formula Student teilzunehmen. Dabei planen, finanzieren und bauen studentische Teams einen Rennwagen, der am Ende auf einer Rennstrecke fahren soll. Wir sind mit einer Gruppe von 50 Leuten zu diesem Wettbewerb angetreten. Das Ziel: Ein wettbewerbsfähiges Elektroauto bauen. Der Weg dahin war uns überlassen. Wir konnten selbst entscheiden, wie wir uns organisieren, wo wir das nötige Kapital von 200.000 Euro auftreiben und wie wir vorgehen.
Im Endeffekt haben wir uns dann dazu entschiedenen, einen gemeinnützigen Verein und eine Studentische AG zu gründen. Unser Team e-gnition Hamburg besteht bis heute. Als eines der Gründungsmitglieder habe ich damals die Leitung des technischen Bereichs übernommen.

Was war deine Hauptmotivation, Unternehmer zu werden?
Mein Studiengang Maschinenbau war nicht wirklich praxisorientiert. Ich wollte wissen, wie es ist, mein theoretisches Wissen auch mal in die Praxis umzusetzen und etwas aufzubauen. Es hat mir viel Spaß gemacht, mich da zu engagieren.
Dein Fazit: Der ultimative Stress oder eine tolle Bereicherung?
Es war gleichzeitig eine krasse Erfahrung und eine Bereicherung. Die Erfahrung hilft mir heute vor allem, wenn ich mit unseren Startups im Master Accelerator spreche, die noch ganz am Anfang ihrer unternehmerischen Reise stehen. Ich kann nachvollziehen, welche Fragen sie sich stellen. Vor allem bei Themen, die nicht konkret mit der eigentlichen Idee zu tun haben, wie Unternehmensformen, Mitarbeitermanagement und Projektmanagement.
Welche Fähigkeit aus deiner unternehmerischen Tätigkeit helfen dir bei deiner Arbeit für German Entrepreneurship?
Ganzheitlich denken und in verschiedenen Dimensionen denken. Nicht nur “Was ist das?”, sondern auch: “Was bedeutet das? Welchen Impact hat es auf andere Bereiche?” Diese Fähigkeit hilft mir hier besonders, weil German Entrepreneurship häufig wie ein Startup vorgeht. Wir handeln sehr unternehmerisch und probieren viele Dinge aus. Hier kann ich mich dann immer wieder reindenken und meine eigenen Erfahrungen einbauen. Zum Beispiel, wenn ich ein Accelerator Programm plane und umsetze.
Welchen Rat würdest du Kollegen geben, die Unternehmer werden wollen?
Mein Leitsatz ist „Erwarte immer das Unerwartete und begrüße es freundlich“. Man hat Anfangs keine Ahnung, was auf einen zukommt und stößt permanent auf Dinge, die einen umhauen. Unerwartete Probleme sollte man immer als positive Herausforderung annehmen statt sie als negativ einzuordnen. Das gleiche gilt für Feedback: Sieh es als Geschenk, nimm es an und sag Danke.
Dann kommen wir auch schon zur abschließenden Frage: Wodurch zeichnet sich ein guter Unternehmer in deinen Augen aus?
Ein guter Unternehmer ist jemand, der Lust hat, etwas aufzubauen. Gleichzeitig muss er oder sie eine Strategie haben, um mit Rückschlägen und Veränderungen umzugehen. Wenn man unvorhersehbare Szenarien schon vorher mit einberechnet, dann geht man damit auch leichter um und konzentriert sich auf die Chance, die daraus entsteht. Das richtige Mindset haben und sich nicht beirren zu lassen – das macht erfolgreiche Unternehmer aus.