Von Entrepreneuren für Entrepreneure: Unser Team bei German Entrepreneurship besteht aus einer bunten Mischung engagierter Kollegen, von denen viele selbst Gründer oder Unternehmer sind. In unserer Serie #MeetTheTeam erzählen sie von ihren Herzensprojekten und Gründergeschichten.
Dennis arbeitet seit Januar 2021 erst als Project Associate und jetzt als Innovation Architect bei German Entrepreneurship. Außerdem ist er Co-Founder des Startups Re-Tire. Wir sprechen mit ihm über die Erfahrung, gleichzeitig zwei Jobs miteinander zu vereinbaren.

Dennis, du bist seit Januar bei German Entrepreneurship tätig, hast aber auch fast gleichzeitig an der Gründung eines Startups gearbeitet. Was genau steckt hinter eurer Idee?
Das Re-Tire Projekt ist ziemlich einfach zu erklären: Wir möchten einen Marktplatz für gebrauchte Autoreifen aufbauen. Mitgründer Matthias hat vor seinem Master eine Ausbildung im KFZ Bereich gemacht hat. Dabei hat er gemerkt, dass viele Reifen gewechselt werden, die eigentlich noch gut sind. Er hat dann angefangen, diese auf Ebay Kleinanzeigen zu verkaufen. Das war quasi ein kleines “proof of concept” von dem, was wir vorhaben. Er hat die Idee dann immer weiter verfolgt und sogar seine Masterarbeit darüber geschrieben. Als wir dann gemeinsam bei der Firma “innoscripta” gearbeitet haben, sind wir ins Gespräch gekommen und Anfang 2021 hat dann alles richtig begonnen: Matthias, Robin und ich haben Re-Tire gegründet.
Also von einer kleinen Idee zum Startup?
Matthias hat in einem kleinem Maßstab erkannt, dass es kein regionales, sondern ein globales Problem ist: In Deutschland gibt es über 50 Millionen Reifen die jedes Jahr neu verkauft werden und über die Hälfte werden gewechselt, obwohl sie den Mindestanforderungen bei weitem entsprechen.
Dadurch entstehen Müll und CO2-Ausstoß und damit extreme Umweltprobleme. Dabei sind gebrauchte Reifen in Hinblick auf Fahrt- als auch Bremsweg sogar effizienter. So entstand dann der Marktplatz-Gedanke. Werkstätten und Reifenhändler haben ein Interesse, die Reifen weiterzugeben und wir können durch Prüfung gesicherte Reifen preisgünstig anbieten.
Was hat dich dazu motiviert Unternehmer zu werden?
Ich habe ein duales Bachelor Studium bei der Sparkasse gemacht und obwohl ich viel gelernt habe und viele Leute kennengelernt habe, war das nicht die Art und Weise, wie ich langfristig arbeiten möchte. Deswegen habe ich auch meinen Studium-Schwerpunkt in Richtung “Digital Entrepreneurship”verändert. Ich habe kein Problem damit viel zu arbeiten, allerdings würde ich gerne viel für mich selber arbeiten – das war meine Motivation. Und dann hat sich einfach die Möglichkeit geboten und ich hab sie genutzt.
Welchen Rat würdest Du Kollegen oder auch Freunden geben, die Unternehmer werden wollen?
Ich glaube, das Schwierigste am Unternehmer-Sein ist das Machen: sich trauen, etwas einfach anzufangen. Meistens ist man in einem aktuellen Job angestellt, der einem gefällt oder der ok ist und dann sieht man oft keinen Grund, etwas zu ändern. Ich glaube, dass viele Projekte scheitern, weil viele keinen Ansatz finden. Ich denke nicht mal, dass es nur beim Gründen so ist, sondern auch bei Jobwechseln oder Ähnlichem. Es ist häufig so, dass sich entweder ein spannender neuer Job ergibt oder aber man wird gekündigt und muss sich eine neue Arbeit suchen. Genauso ist es beim Gründen:
Wenn jemand auf dich zukommt und sagt “Hey ich baue hier gerade etwas auf, möchtest du Teil vom Team sein?” ist es einfacher. Wäre auf mich niemand zugekommen, wüsste ich nicht, ob ich jetzt schon gegründet hätte – vermutlich nicht.
Entweder man muss ein bisschen Glück haben, oder muss sich einfach trauen.
Welche Fähigkeit aus deiner unternehmerischen Tätigkeit hat dir bei deiner Arbeit für German Entrepreneurship bislang am meisten geholfen?
Mein Job beinhaltet sehr viel Coaching und dabei hat mir meine Erfahrung aus meinem Startup extrem weitergeholfen.
. Für Re-Tire hatten wir schon Investor Pitches, und haben an mehreren Veranstaltungen teilgenommen, bei denne wir pitchen mussten. Letztens hatten wir bei German Entrepreneurship ein Training für Startups, da konnte ich aus meinen Erfahrungen von Re-Tire erzählen, was Investoren fragen könnten. Gerade ist das vielleicht noch ein kleiner Maßstab, aber ich denke in diesem Bereich ist das bereits jetzt viel wert. Darüber hinaus ist viel Persönlichkeit, Selbstentwicklung und Selbstorganisation wichtig.
Könntest du uns abschließend noch sagen, was für dich einen guten Unternehmer ausmacht?
Ich glaube, es gibt einige Dinge die einen guten Unternehmer ausmachen. Ein Ansatz, den viele verfolgen, der aber falsch ist: Entweder ich arbeite in einem Job, oder ich gründe ein Startup. Nur wenige kommen auf den Gedanken, dass auch beides nebeneinander funktionieren kann. Wenn es möglich ist, kann man in seinem Job die Stunden reduzieren und nebenbei anfangen, seine Idee weiter zu erarbeiten und voranzutreiben. Es ist selten so, dass etwas in einer geraden Linie verläuft. Wenn es nicht klappt, muss man es sich eingestehen. Im nächsten Schritt muss man lernen, um die Ecke zu denken und sich zu fragen, wie man weiter kommt. Ich bin davon überzeugt, dass auch Ausdauer und Durchhaltevermögen zum Gründen gehören. Man wird immer in gewisser Weise negatives Feedback bekommen. Man wird Rückschläge einstecken müssen, man wird vielleicht auch Geldprobleme haben, aber gerade dann ist es wichtig kreativ zu werden und Lösungen zu finden.
Vielen Dank für das tolle Gespräch!