13.Feb 2023

Interview mit DynAmaze-Gründer: Das Netzwerk ist das Wichtigste – gerade am Anfang

Von Beachvolleyball bis Zoobesuch – wer spontan seine Freizeit plant, sucht sich oft durch viele Seiten und wird dann doch nicht fündig oder zahlt viel Geld. Das deutsche Startup DynAmaze liefert eine Lösung: Auf einer digitalen Plattform sehen KundInnen auf einen Blick die verfügbaren Tickets für verschiedenste Aktivitäten in ihrer jeweiligen Region – und das auch noch mit ordentlich Rabatt.  

DynAmaze nimmt aktuell am zweiten Batch des Master Accelerator von German Entrepreneurship teil, einem Programm für frühphasige Startups und motivierte Gründungsteams. Hauptziel des Programms: Die Startups Investor-ready zu machen. 

Wir haben mit Jasper Klimas, einem der Gründer von DynAmaze, gesprochen: Wie sie auf die Idee für die Plattform kamen, wo sie aktuell stehen und was sie beim Master Accelerator bisher gelernt haben.  

Wer ist DynAmaze? 

Jasper Klimas: Wir kennen uns seit dem Studium in Köln. Im Auslandssemester in Kanada ist uns das erste Mal aufgefallen, dass bei den für uns geplanten Aktivitäten wie Stadtführungen und ähnliches, viele Plätze leer blieben. Seitdem war unser Blick geschärft und wir haben immer öfter gesehen, dass Restplätze einfach nicht verkauft wurden.  

Zusammen mit dem Wissen aus unserem VWL-Studium war damit unsere Idee geboren: eine Buchungsplattform für Freizeitaktivitäten. Darüber verkaufen wir vergünstigt Restplätze unserer Partnerunternehmen, etwa Musical-Tickets. Eine richtige Win-Win-Situation: die einen sehen auf einen Blick alle Möglichkeiten und zahlen auch noch weniger, die anderen nutzen ihre Kapazitäten voll aus. Und nachhaltig ist es außerdem.   

Dynamaze
Habt Ihr Euch sofort auf die Freizeitaktivitäten konzentriert? 

Klimas: Zunächst hatten wir an Tische in Restaurants gedacht. Davon sind wir jedoch schnell abgekommen und haben uns umorientiert. 

Zu unseren ersten Partnern gehörten der Kölner Zoo und die Claudius-Therme. Beide sind uns bereits in den ersten Gesprächen sehr offen begegnet. Das gute Feedback aus diesen Gesprächen hat uns natürlich bestärkt und gleichzeitig weitere Türen geöffnet. 

Inzwischen haben wir rund 90 Partner gewonnen, vom Freizeitpark bis zum Ruderbootverleih. Und wir sind stolz, dass unsere ersten Partner bis heute an Bord sind. 

Wie funktioniert das für Eure Partner? Wie aufwendig ist die Anbindung an Eure Plattform? 

Klimas: Die Anbindung ist für die Partner ganz einfach. Das übernehmen alles wir. Sobald sie angebunden sind, können sie über die Plattform ihre Restplätze bei uns verkaufen. Wir bekommen dafür eine Provision. Das heißt, unsere Kundinnen und Kunden zahlen nur, wenn wir ihre Tickets wirklich verkaufen.  

Ihr seid aktuell beim zweiten Batch des Master Accelerator dabei. Wie seid Ihr auf das Programm aufmerksam geworden?  

Klimas: Wir wollten unser Netzwerk erweitern und Fundraising lernen. Daher haben wir am Cashwalk, einem Event von German Entrepreneurship, teilgenommen. Dort haben wir das erste Mal vom Master Accelerator gehört.  

Wir haben uns das Programm dann angeschaut und schnell festgestellt: Es enthält alles, was wir uns zu diesem Zeitpunkt wünschen. Also haben wir uns beworben. 

Ihr stammt aus Köln. Warum habt Ihr Euch für ein Programm in München entschieden?  

Klimas: Grundsätzlich war der Standort des Programms gar nicht so wichtig. Dass es dann München war, war für uns ein zusätzliches Plus. Rund um Köln waren wir schon recht erfolgreich und haben viele Partner gefunden. Im Süden, in Bayern und Baden-Württemberg, gibt es für uns jedoch noch viele weitere potentielle Partner. Und die freuen sich, wenn sie uns nicht nur virtuell kennenlernen. 

Dazu kommt das gute Ecosystem für Startups hier in München, rund um LMU, TUM und natürlich German Entrepreneurship. Wir kriegen hier so viel und vor allem neues Feedback, das uns weiterbringt. In Köln waren wir schon gut vernetzt und bekannt, mit den zusätzlichen Impulsen hier haben wir uns nochmal deutlich weiterentwickelt.  

Wir werden in Deutschland weiter expandieren und weitere Partner gewinnen. Dazu bauen wir unser Netzwerk zu Investorinnen und Investoren weiter aus und freuen uns dabei immer über weitere Kontakte.
Jasper Klimas

Co-Founder DynAmaze

Wie unterstützt Euch der Master Accelerator?  

Klimas: Das Netzwerk und die Möglichkeit, zu allen Fragen eine Antwort zu kriegen, ist sehr cool! Wir haben über das Programm zwei Mentoren bekommen. Basierend auf unserem Business-Modell wurden sie uns vermittelt, also ganz individuell und genau für uns und unser Geschäftsmodell passend. Mit ihnen haben wir regelmäßig Termine und können uns auch zwischendurch mit allen Fragen und Problemen an sie wenden. 

Dazu der Austausch mit den anderen Startups, sowohl im Programm als auch im Co-Working Space. Auch wenn wir alle ganz unterschiedliche Sachen machen, wir haben ja alle immer wieder ähnliche Herausforderungen und Fragen. Aktuell suchen wir beispielsweise einen Software-Entwickler. Da hilft der Austausch mit den anderen enorm! 

Womit habt Ihr Euch dank dem Master Accelerator beschäftigt, obwohl ihr es nicht auf dem Schirm hattet? Das sich aber als sehr wichtig herausgestellt hat? 

Klimas: Für uns und viele andere Startups ist Fundraising ja ein großes Thema. Für unser Business brauchen wir Geld. Der Master Accelerator hat uns dazu sehr viel spezifisches Wissen vermittelt.  

Und vor allem langfristiges Denken: Fundraising kann nur funktionieren, wenn sich das für die Investorinnen und Investoren lohnt. Wenn wir ihnen also Anteile abgeben. Das geht aber nur, wenn wir auch in Zukunft noch genügend Anteile haben. Das zu berücksichtigen ist uns erst durch das Programm so richtig in Fleisch und Blut übergegangen.   

Was willst du GründerInnen oder angehenden GründerInnen mitgeben? 

Klimas: Traut Euch, die eigenen Ideen umzusetzen! Validiert schnell, ob eine Nachfrage vorhanden ist, und sprecht mit Euren Kundinnen und Kunden. Entwickelt das Produkt zusammen mit ihnen weiter. Priorisiert eure Aufgaben und fokussiert Euch auf die wichtigen Dinge. Holt Euch Mentoren und Experten ins Netzwerk.

Was sagst Du GründerInnen, die noch überlegen, sich beim Master Accelerator zu bewerben? 

Klimas: Macht es einfach! Ihr lernt auf jeden Fall dazu, schon durch die Gespräche und das Feedback im Bewerbungsprozess.  

Was sind Eure nächsten Schritte? 

Klimas: Wir schließen gerade ein Investment ab und wollen im Süden weiter Fuß fassen. Wir werden in Deutschland weiter expandieren und weitere Partner gewinnen. Dazu bauen wir unser Netzwerk zu Investoren weiter aus und freuen uns dabei immer über weitere Kontakte. Dabei ist uns das Programm ebenfalls eine große Hilfe! 

Euer Startup braucht auf dem Weg zur Investor-Readiness noch Unterstützung? Dann bewerbt euch für das Master Accelerator Programm von German Entrepreneurship und lernt von echten Meistern der Startup-Branche. 

Bis zum 26. Februar läuft die Bewerbungsphase für den dritten Batch des Programms!